Castellano-Erlebnis im Olivenhain

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Hablemos Finca Can OmXai

Wo lernt es sich am besten?  An der frischen Luft!  Und wenn es ums Sprachenlernen geht, wenn die Vokabeln quasi um einen herum sind.  Also waren wir diese Woche auf einer Finca um Santanyí und lernten auf Spanisch viel über Olivenbäume und Olivenöl.

Wir sind so glücklich, dass wir Ana kennen gelernt haben.  Ana ist eine wahnsinnig tolle Frau, die am liebsten jedem deutsch- oder englischsprachigen Menschen auf der Insel die spanische Sprache näher bringen möchte.  Gemeinsam mit ihr und Hans aus der Spanisch-Gruppe hatten wir einen wunderbaren Abend mit viel Castellano, Olivenbäumen und köstlichem Olivenöl auf der Finca Can OmXai

Olivenbaum
Olivenbaum im Sonnenuntergang • Can OmXai, Santanyí

Castellano & ¡Hablemos!

Unsere Hablemos!-Abende finden unregelmässig statt, vor allem in der Zeit, in der die Castellano-Runden von Ana Sommer-Pause machen. 

An einem der Hablemos!-Termine im Sommer erzählte uns Hans von seinem Passion Project: eine Olivenfarm nahe Santanyí.  Dort gibt er Führungen mit Olivenöl-Verkostung, die er in Deutsch, Englisch und Castellano anbietet.

Ausgezeichnet! Da lag es nahe, einen Termin mit den Spanisch-Lernenden rund um Ana zu einer Führung und Degustation in Spanisch zu vereinbaren:

Zum Üben für uns und zum Üben für Hans!

Ana Castellan-Scheer

Der Traum vom Weinberg wurde zum Olivenhain

Der angebotene Termin am Montag war ruck-zuck ausgebucht. Hans bot dann gleich noch einen weiteren Abend am Dienstag an, der ebenfalls auf reges Interesse stiess.  Und so trafen wir uns auf der Finca Can OmXai im warmen Schein der untergehenden Sonne und erfuhren von Hans‘ Traum, auf Mallorca Wein anzubauen.  Jedoch war die Finca wenig für Wein geeignet, eine Ladung Olivenbäume gab dann vor drei Jahren den Ausschlag, eine Olivenfarm zu starten.

Ein bisschen ausdünnen hier, ein bisschen Baumpflege dort – so der Gedanke.  Nun, es steckt in den Ölfrüchten deutlich mehr Aufwand als mancher so von aussen denken mag.  Wer hätte beispielsweise gedacht, dass sich hier im Sommer die Hasen an kleinen Olivenbäumchen gütlich tun?

Ganz wichtig ist zu entscheiden, wem mein Öl schmecken soll.

Hans Homscheid / Finca Can Omxai

Menschen auf Mallorca oder in Spanien bevorzugen deutlich andere Geschmacks-Sensationen als Deutsche.  Für die Herkunftsbezeichnung (Denominación de Origen) „D.O. Oli de Mallorca“ braucht es auf jeden Fall drei genehmigte Olivensorten, aus denen das Olivenöl besteht:

  • Arbequina – diese Oliven stehen für fruchtige Nuancen im Geschmack.
  • Mallorquina – eine Olivensorte, die ein mildes, süßliches Aroma liefert, das an reife Mandeln erinnert.  Sie wächst, wie sie will, mit vielen Seitenästen im Innern nahe dem Stamm;  das ist für die Pflege und Ernte ungünstig, aber auch für den Olivenbaum selber, denn bei der hiesigen Luftfeuchtigkeit ist es aufwändig, den Befall mit Bakterien oder Pilzen fernzuhalten.
  • Picual – von dieser Sorte bekommen die Öle ihre pikantem, herben Geschmacksnoten.

Die Mischung macht es dann.  In Spanien muss den Leuten das Öl auf jeden Fall pikant schmecken.  Das ist für deutsche Gaumen zu ‚krass‘, daher sollte der Anteil von Oliven der Sorte Picual auf jeden Fall geringer sein für ein eher mildes und fruchtiges Öl.

„Und das fängt schon auf dem Feld an“, sagt Hans stolz.  Die 1300 Bäume stehen in der Mischung, die das Öl der Finca Can OmXai auszeichnet. Clever!

Handarbeit für Qualität – die Oliven-Manufaktur

Denn Can OmXai ein kleines Olivengut auf ungefähr 5 Hektar.  Hans, seine Frau Martina und ein kleines Team leisten viel Handarbeit, die eine hohe Qualität der Oliven und des Olivenöls ermöglicht.  Zum Beispiel durch die schonende Ernte samt rascher Weiterverarbeitung in der eigenen Ölmühle (Almazara) ohne Lagerzeiten.  Da werden die Oliven in der geplanten Mischung geerntet und sogleich am selben Tag zum finalen Produkt verarbeitet.

Bei der Verkostung, der Cata de Aceite de Oliva Virgen Extra, erfahren wir jede Menge über die Geschmacksprobe.  „Nur wer wie wir ein Olivenöl zur Probe schickt, das weder Fehler oder Mängel im Geruch oder Geschmack aufweist, darf sein Produkt als Olivenöl Virgen Extra bezeichnen“, freut sich Hans.

Die analytische Probe aus dem Labor lässt sich sehen:  Die Werte zur Restsäure liegen bei lediglich 0,19 Prozent – erlaubt sind bis zu 0,8 Prozent.  Fällt dieser Wert nämlich sehr hoch aus, ist das ein Hinweis, dass auch gelagerte und schon verderbende Oliven mitgepresst wurden.

Ein Olivenöl für viele Gelegenheiten

Für die Verkostung des Olivenöls ist eine Temperatur von 27 Grad vorgeschrieben.  Daher sind die Probengläser so geformt, dass sie gut in der Hand angewärmt werden können.

Das blaue Glas dient übrigens dazu, sich nicht von der Farbe irritieren zu lassen: Die Farbe des Öls geht in keiner Weise in das Prüfergebnis ein.

Hans Homscheid / Finca can Omxai

Wir schwenken also unsere kleinen blauen Gläschen, um das darin enthaltene Öl anzuwärmen, legen die Glasdeckelchen ab, nehmen eine Geruchsprobe und verkosten drei verschiedene Olivenöle.

Sodann wiederholen wir diese Probe mit Lebensmitteln.  Sehr spannend!  Zum Beispiel eine typische spanische Gazpacho aus Tomaten und Oliven.  Da gehörten ungefähr 10 Prozent Olivenöl hinein, und schon dominiert der Tomatengeschmack die Gurke.  „Das Olivenöl macht die kalte Suppe bekömmlicher und sättigender“, verrät uns Hans.

Tja, ich hatte gar nicht erwartet, an diesem Abend Küchentipps mitzunehmen! Hans gab uns noch mehr mit auf den Weg:  Saures Obst leicht und vorsichtig in warmem Olivenöl erhitzen, zum Schluss etwas brauner Zucker dazu – und schon schmeckt saures Obst süss!  Ja, selbst die bitterste Schokolade, die Hans zum Testen reichte, wurde mit gutem Olivenöl zum Genuss!

Yo estoy muy orgullosa de Hans y su trabajo!

Anna Castellan-Scheer

„Ich bin sehr stolz darauf, was Hans in den beiden Monaten unserer Zusammenarbeit entwickelt hat!“, freut sich Ana über die Führung in Castellano. „Da merkt man, was mit etwas Geduld und Willen möglich ist.“

Fazit & Ausblick

Ein wunderbares Hablemos! Especial, die wir in deutscher, englischer oder spanischer Sprache empfehlen können. 

Grosses DANKESCHÖN an Martina & Hans! 

Tipp: Bis zum 19. Oktober 2019 finden regelmässig Führungen und Verkostungen auf der Finca statt.  Dann geht für drei bis vier Wochen die Erntezeit los.  Ende November startet Can OmXai wieder mit neuen Besichtigungs-Terminen.

Ich sage auch herzliches Dankeschön an Ana, die im Dezember wieder mit uns auf Hablemos!-Tour gehen wird, um die Weihnachts-Beleuchtung in Palma zu bewundern.  Dieses Jahr erstrahlen die Lichter am Passeig Bourne ab dem 28. November (19 Uhr), am Tag vor dem Black Friday.  Auf unserer Hablemos!-Tour Llums de Nadal werden wir am Montagabend des 2. Dezember dann leckere Schokolade schlürfen oder Leche merengada helada löffeln!  Hier ein Vorgeschmack aus dem letzten Jahr: 2go2-mallorca.eu/2018/12/30/es-werde-licht-so-leuchtet-palma/


Links zur Vertiefung:

Fotos / Illustration: DoSchu / Rayaworx

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Der Beitrag:

Castellano-Erlebnis im Olivenhain

erschien zuerst im Blog

rayaworx.eu

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Eine Antwort zu „Castellano-Erlebnis im Olivenhain“

  1. […] kennste? Ja, falsches Papier gewählt! Denn – so lernten wir, und ich musste schmunzelnd an die Olivenöl-Führung denken – es gibt kaltgepresstes und heissgepresstes Papier, die sich enorm in ihrer Fähigkeit, […]

¡HOLA!

(de) Hier bloggen Doris (DoSchu) & Rainer über Coworking, Coworkation, „work anywhere“ sowie aus dem Coworking Space Rayaworx in Santanyí
(en) Doris (DoSchu) & Rainer blog about coworking, coworkation, work anywhere, and news from the coworking space Rayaworx Mallorca

Doris & Rainer Rayaworx Mallorca
(Foto: Simone Naumann)

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